Der Ursprung

Jeder Künstler schafft einen neuen Raum, in dem sein Stil und seine Gedanken eingeschlossen sind. In all meinen Arbeiten ist der Hintergrund des Bildes oder der Skulptur kein Hintergrund, sondern meine räumliche Vision: mein Raum der Gedanken und Erinnerungen an die Stadtmauern und Gemäuer meiner Stadt Todi. Der Putz und die alten Steine der mittelalterlichen Gassen und der etruskischen und römischen Ruinen erzählen mir während meiner nächtlichen Spaziergänge die Geschichte der Bewohner der Stadt Todi von gestern und vorgestern. Die Geschichte des Menschen, dieses seltsamen Menschen, der ich aufmerksam zuhöre, um ihn zu verstehen, kennen zu lernen, und … um mich selbst zu verstehen.

©2019 bruno da Todi – All rights reserved

Begründung meiner dissonanten materiellen Capricci

„Bei tiefster Hochachtung vor dem klassischen Capriccio, von Frescobaldi bis Bach, von Beethoven bis Paganini, von Tschaikowski bis Richard Strauss, sehe ich in meinem dissonanten materiellen Gedanken-Capriccio eine ironische und gleichzeitig ernsthafte Möglichkeit des Nachdenkens über mein Tun und über das Handeln des Menschen; zur Darstellung meiner Betrachtungen über das Leben, über die einfache Komplexität unserer Existenz, über unser gedankenloses Zertrampeln des winzigen Sandkörnchens im Universum, genannt Erde. Im Geiste der unendlichen Reise unserer Gedanken durch unendliche kosmische Welten, bis zum totalen Nichts. Dem absoluten Nichts.“  

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Meine Technik

Material, Technik, Raum

im AtelierStoffreste und Socken, Aussonderungen der Konsumgesellschaft, werden von mir wiederaufbereitet, um die Realität, das Echte, keine Kopie des Echten, in meine Bilder einzubringen. Symbole der Menschheit heute, aber auch Zeugnis der antiken umbrischen Ironie und der etruskischen Piratenmentalität, aus denen meine Wurzeln als heutiger Mensch hervorgehen und in denen ich meine Sprache gefunden habe, um das auszudrücken, was ich zu sagen habe. „Meine Technik“ weiterlesen

Erklärung zu den Aquarell- / Pastellzeichnungen

 Inspiriert von Formen in Steinen

Was als Erstes in Betracht zu ziehen ist: Wenn in diesen Zeichnungen, die meine schmutzigen Hände aufs Papier geworfen haben, etwas Schönes zu sehen ist, dann ist das nicht mein Verdienst, sondern das Verdienst der Bewegung der Materie und der Temperatur-schwankungen, die zufällige Risse bilden, welche Formen und Leeren und harmonische Kontraste entstehen lassen. Die Natur mit ihrer unfreiwilligen Fantasie hat diese Formen gebildet. Tatsächlich sind es der Wind, die Kälte, die Wärme, die rollenden Bewegungen, und dann erst meine Neugier und mein Wunsch zu sehen, die für mich diese Steine zu besonderen und besonders interessanten Modellen machen, weil sie im Gegensatz zu allem, was die Natur sonst noch erschafft, unbeweglich sind. Pflanzen bewegen sich, die Landschaft verändert sich ständig in Formen und Farben, verursacht  durch Licht, Wind, Standort und Entfernung des Beobachters. Der Stein auf dem Tisch oder in der Hand projiziert dem, der sehen möchte, sein von der Zeit geformtes Bild. Wenn es dem Betrachter akzeptabel erscheint, dann ist meine Aufgabe nur, die Form, die ich im Stein erkenne, sei sie menschenähnlich, tierisch oder abstrakt, auf Papier zu übertragen und ihr einen Namen zu geben. Das ist alles.

 Side  2011 / 2012, Marsa Alam  2013,  bruno da Todi

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